Rückblick auf 24h Le Mans

Hallo Leute,

seit Montagabend sind wir nach einer Woche Frankreich wieder zu Hause und hiermit ein Rückblick auf die 24h von Le Mans.

Schon beim Einchecken im Fahrerlager merkte man, dass es sich hier um eine Weltmeisterschaft handelt.
Dann natürlich das Team kennen lernen, welches auch großteils bereits anwesend war.

Wie schon berichtet stand Dienstag ein freies Training auf dem Programm bei dem weiter an der Abstimmung des Bikes gearbeitet wurde.
Marco hat sich ganz gut gefühlt, allerdings ist es eine Umstellung, da vieles neu bzw. anders ist.
Neues Bike, Reifenmarke ist im Team Dunlop und die Fahrwerkabstimmung für die 4 Fahrer des „Energie Endurance 91“ Teams.

Am Mittwoch war eigentlich ein freier Tag bei dem es mit technischer Abnahme der Helme, Lederkombis, Stiefel, Handschuhe usw. und Fahrerbesprechung nicht ganz langweilig wurde.
Und es sind auch Bilder von den Fahrern gemacht worden.

Donnerstagmorgen stand ein weiteres freies Training an bei dem alle 4 Fahrer ihre Runden mit dem Bike drehten. Nachmittag folgte das 1. Quali und jeder Fahrer hatte 20 Min. zur Verfügung. Das Wetter war bei kühlen Temperaturen sehr durchwachsen und bei Marco, wie auch den Teamkollegen, war es zu Beginn nass und ist danach wieder halb abtrocknend.
Von 20:30 – 22:00 Uhr ging das Nachttraining und Marco konnte zum ersten Mal bei Nacht im Renntempo über die Strecke.

Am Freitag vormittags bei Regen stand das 2. Quali an. Marco, wie auch andere Fahrer, gingen nicht mehr auf die Strecke, da sich kaum jemand verbessern konnte.
Deshalb reichte es für das Team nur für Startplatz 45. Aber man hatte ja 24h Zeit um weiter nach vorne zu kommen.

Mit einem Warmup um 09:30 Uhr startete der Samstag. Es war kühl und trocken und Marco, wie die Teamkollegen, drehten je nur ca. 4 Runden.

Am Samstag um 14:00 Uhr fuhren alle Teilnehmer in die Startaufstellung und um 15:00 Uhr ging es mit Le Mans-Start los. Teamkollege Luca de Vleeschauwer (Belgien) übernahm den Start, danach war Marco dran und dann Cedric Tangret (2-maliger SSP Meister Frankreich).

Ein Turn waren jeweils 35 Runden und dauerte ca. 1h 10min, oder auch mal etwas länger, da zwei Mal aufgrund von Stürzen das Saftey Car auf die Strecke kam.
Es lief ziemlich gut und die 3 Fahrer hatten annehmbare Rundenzeiten und konnten ein paar Plätze gut machen. Auch da das ein oder andere Team durch Stürze oder technischen Defekt ausfiel.


Zumindest bis ca. 23:00 Uhr lief es gut. Denn da stürzte Cedric Tangret in Turn 3 und verletzte sich an der Schulter. Er konnte das Bike noch an die Box schieben wo es das Team in ca. 45 Min. wieder fahrtüchtig machte. Dann ging es für Luca weiter und er wechselte sich mit Marco ab, die Turns waren immer noch 35 bis 36 Runden lang. Cedric Tangret musste dann allerdings ins Medical Center und fiel durch seine Verletzung für den Rest der Veranstaltung aus !
Marco und Luca wussten, dass es schwer werden wird aber hatten ihren Plan es durchzuziehen nicht aufgegeben.

Die Nacht wurde lang und die Temperaturen fielen morgens auf 3°. Während des ganzen Rennens kam es durch einige Stürze und Defekte mit Ölverlust auch noch ein paar Mal zu SC-Phasen.
Auch während dieser kam es zu Stürzen, da die Reifen abkühlten und man behutsam weiterfahren musste.
Aber Marco und Luca haben das bei ihrer ersten 24h Le Mans Teilnahme sehr gut gemeistert.
Während der Nachtturns konnten sie auch noch einige Plätze gut machen, dass sie ihre Rundenzeiten bis auf ca. 1-2 Sekunden weiter halten konnten.

Marco und Luca spulten weiter ihre Stints ab. Das komplette Rennen über haben sich die Fahrer nach dem jeweiligen Stint umgezogen, haben gegessen, sich mit Getränken und Vitaminen versorgt und sind dann noch zu den Physios, wo sie noch 20 Min. durchgeknetet wurden um die Muskeln wieder etwas zu lockern. 20 Min. vor dem Fahrerwechsel ging es wieder ans Umziehen und fertig machen, damit der Fahrerwechsel planmäßig stattfinden kann.

Allerdings merkten sie langsam, dass es schon heftig ist und die Anstrengung hat man ihnen angesehen.
Das Team hat in Betracht gezogen die Jungs rauszuholen und das Rennen zu unterbrechen um eine Pause einzulegen damit die Sicherheit gewährleistet ist und kein Sturz herausgefordert wird!
Aber Marco und Luca wollten es durchziehen und wussten auch selbst einen Stop einzulegen, wenn es nicht mehr geht.
Marco kam dann um ca. 14:10 zum letzten Mal an die Box und der letzte Fahrerwechsel stand an. Luca hat diesen letzten Stint noch gemacht und um kurz nach 15:00 Uhr auf Gesamtplatz 25 und Platz 13 in der Stockklasse die Ziellinie überquert!

Somit ist ein Traum von Marco und Luca in Erfüllung gegangen!
Sie haben als Rookies ihre ersten 24h von Le Mans gut überstanden!
Und das Rennen noch die letzten 16 Stunden zu zweit abgespult!
Das war wirklich eine unglaubliche Leistung und eine Mega-Erfahrung!

Auch das „Team Energie Endurance 91“ war mit den Jungs begeistert und hoch zufrieden!

Hier noch kurz Marcos Worte:


Wir haben es geschafft. Das erste Rennen nach meiner langen Verletzungspause ist geschafft. Was für eine verrückte Woche, wir haben das 24 Stunden Rennen auf dem 13. Platz in der Superstock-Kategorie beendet. Nach einigen kleinen Problemen und einem Sturz kurz vor Mitternacht haben wir nicht nur viel Zeit verloren, sondern auch unseren dritten Fahrer. Luca und ich wussten also, dass uns eine harte Aufgabe bevorsteht. Trotzdem drehten wir weiter abwechselnd konstant unsere Runden und blieben auch nachts bei Temperaturen von ca. 3 Grad hochkonzentriert. Nach langen anstrengend 24 Stunden konnten wir dann endlich die Zielflagge sehen! Ein unglaubliches Gefühl. Großes Merci ans Team Energie Endurance 91 für die tolle Arbeit und das Durchhaltevermögen. Vielen Dank auch an alle Helfer, Sponsoren und Unterstützter.


Wir stehen euch für Rückfragen wie immer gerne zur Verfügung!
Wie und ob es mit EWC weitergeht ist noch offen.
Jetzt wird für die IDM SBK 1000 Saison weiter vorbereitet.

Vielen Dank an alle Sponsoren, Helfer und Unterstützer!
Bis dann!

Mit motorsportlichen Grüßen!

Marco #6
& Günter Fetz

 

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